Narrenverein Salem e.V.

Dorffasnet

Das Häsabstauben

Jedes Jahr am 06.01. (Dreikönigstag) treffen sich die Mitglieder des Narrenvereins im Narrenschopf um sich auf die kommende Fasnetssaison einzustimmen. An diesem Tag werden u.a. die Sprungbändel verkauft. Um 12 Uhr mittags wird in der Dorfmitte mit den Karbatschen die Fasnet eingeschnellt.


Die Sammler

Die Narrensammler ziehen in der Woche vor Fasnet in Frack und Zylinder von Haus zu Haus und sammeln Spenden für die Dorffasnet, insbesondere für die Kinder. Mit im Gepäck haben sie auch das Narrenbuch, in das sich jeder Spender mit Namen, Betrag und dem ein oder anderen lustigen Spruch einträgt. Für jedes Jahr wird von einem ortsansässigen Künstler ein Bild ins Narrenbuch gemalt, das meist ein bedeutendes Ereignis des abgelaufenen Jahres närrisch aufarbeitet. Langjährige Maler waren bzw. sind Walter Seeger, Paul Knorr und Günther Bigall. Von 1939 bis 1949 unterbrachen Kriegs- und Nachkriegszeit das närrische Treiben vollständig.


Wecken (Katzenmusik)

Seit den 1960ern gibt es die Katzenmusik, die damals von Franz Missel angeregt wurde. Am Schmotzigen Dunschtig um 5 Uhr in der früh trifft man sich, um mit diversen Krachinstrumenten durchs Dorf zu ziehen und die Bürger zu wecken. Den höchsten Feiertag der Fasnet darf niemand verschlafen. An dem ein oder anderen Haus können sich die Wecker bei warmen Getränken stärken. Zum Abschluss wird noch gemeinsam gefrühstückt.


Die Fasnetssucher

Eine Salemer Besonderheit sind die Fasnetssucher. Sie bestehen aus einer Gruppe von drei Personen: eine Frau mit Laterne und zwei Männer mit Pickel und Schaufel. Am Vormittag des Schmotzigen Dunschtig, so der Brauch, ziehen sie aus dem Hardtwald heraus um die Fasnet zu suchen. In Geschäften und Privathäusern machen sie sich auf die Suche, lupfen so manchen Teppich oder leeren einen Papierkorb, in der Hoffnung dort die Fasnet zu finden. Während ihres Treibens dürfen sie kein Wort sprechen und bleiben völlig unerkannt. Gegen 12 Uhr ist der Spuk vorbei und sie verschwinden so plötzlich wie sie gekommen waren. Die Gründung der Fasnetssucher ist nicht eindeutig festgehalten, aber eine sogenannte "Radaugruppe" fand bereits vor 1911 Erwähnung. 2009 wurden die ursprünglichen Gummimasken durch Holzmasken ersetzt (siehe unteres Bild).


Die Fasnetsmusik

Im Jahre 1982 fand sich die Salemer Narrenkapelle unter der Leitung von Hans Ströhle zusammen. Sie besteht aus Stefansfelder "Freizeitmusikern", die sich kurz vor der Fasnet treffen und von Stefan Schiele organisiert werden. In den ersten Jahren wurden die Umzüge noch von der Kapelle "Fürchterlich" angeführt.


Die Drehorgel

Schon seit der frühen Narretei in Stefansfeld war die Drehorgel mit dabei. Nachdem sie einige Jahrzehnte in Vergessenheit geraten war und nur durch Zufall entdeckt wurde, hat man sich entschlossen, die Drehorgel zu renovieren. Bei der Fasnet 2010 war die Drehorgel wieder dabei (siehe Bild)


Die Losverkäufer

Am Schmotzigen Dunschtig sind auch die Losverkäufer im Dorf unterwegs. Die Preise, die von hiesigen Geschäften gespendet werden, können beim Narrenbaumstellen eingelöst werden. Der Hauptgewinn ist der Narrenbaum.


Die Narrenpolizei

Die Narrenpolizei gibt es schon seit den Anfängen der Salemer Fasnacht. Früher verkündete (schellte) die Narrenpolizei die Fasnacht im Saukarren aus, welcher von einem Traktor gezogen wurde. Traktorfahrer waren Erwin Gut, Georg Schiele und Arthur Schiele. Gleichzeitig, bis ca. 1965, verkauften sie auch die Lose. Anfang der 70er wurde die Fasnacht in luftiger Höhe - auf einer Bank in der hochgestellten Traktorschaufel - ausgeschellt, was jedoch aufgrund des Alkoholgenusses nicht ungefährlich war. Heute fahren die zwei Narrenpolizisten am Schmotzigen mit dem NaPo-Fahrrad durchs Dorf. Desweiteren sind sie bei der Befreiung von Förderschule und Kindergarten dabei und sorgen auch sonst den ganzen Tag für eine gewisse närrische Ordnung.


Befreiung von Förderschule und Kindergarten

Am Vormittag des Schmotzigen wird die Förderschule und der Kindergarten in Stefansfeld von den Narren befreit.


Die Narreneltern

Natürlich gibt es auch in Salem die Narreneltern. Beim Narrenbaumstellen werden sie mit der Narrenkutsche durchs Dorf gezogen. Anfangs wurde diese Aufgabe noch von Pferden übernommen, aber seit 1959 wird die Narrenkutsche von einem Traktor gezogen. Früher war es noch üblich, dass die Narreneltern mit dem Ochsenwagen den Narrenbaum einholten.


Das Narrenbaumstellen

Traditionell startet der Umzug am Schmotzigen um 13:30 Uhr am Unteren Tor im Schloss. Angeführt wird der Umzug mit dem Narrenbaum, der von zahlreichen kleinen und großen Narren gezogen wird. Danach folgt das Narrenelternpaar in der Narrenkutsche, die Narrenmusik sowie verschiedene Gruppierungen aus dem Dorf. Am "Latsche" wird der Narrenbaum von der Zimmermannsgilde gestellt und die Kinder bekommen Wurscht und Wecken. Anschließend folgt närrisches Treiben in den Gaststätten.


Der Hemdglonkerumzug

Schon seit der Gründung des Narrenvereins findet am Abend des Schmotzigen Dunschtig der Hemdglonkerumzug statt. In weiße Nachthemden gehüllt zieht man durchs Dorf, angeführt von der Narrenkapelle. Bis 2001 führte der Umzug noch ins Schloss und beim Markgraf von Baden wurden Schneckennudeln verteilt. Nach dem Umzug findet der Glonkerball statt und rundet den Tag ab.


Der Kinderball

Am Fasnetsfreitig findet in der Turnhalle der Förderschule der Kinderball statt. Bei Spiel und Spaß wird dem Narrensamen ein unterhaltsames Programm geboten.


Der Damenkaffee

Am Fasnetssamschtig findet in der Turnhalle der Förderschule der Damenkaffee statt. Einlass ist nur für Frauen. An diesem Nachmittag werden verschiedene Sketche, Tänze und Büttenreden aufgeführt. Zum abendlichen Ausklang ab 18 Uhr gesellen sich auch Männer dazu.


Der Männerfrühschoppen

Am Fasnetsmentig (ausländisch auch Rosenmontag genannt) findet offiziell seit 1956 der Männerfrühschoppen statt. Allerdings wurde er bereits 1938/39 im Narrenbuch erwähnt. Früher noch im Gasthaus "Lindenbaum", trifft man sich heute in der Turnhalle der Förderschule. Frauen sind nicht zugelassen.


Der Kehraus

Am Fasnetsdienstig wird der Narrenbaum gefällt. Der Gewinner des Narrenbaums bekommt das Holz und zahlt den fleißigen Zimmermännern in der Regel ein Essen und Getränk. Abends trifft man sich zum Kehraus in einer Wirtschaft. Um Mitternacht wird unter herzzereissendem Weinen die Fasnet, in Form einer Strohhexe verbrannt. Nach dem anschließenden Rollmopsessen geht die Fasnet zu Ende.


Das Funkenringwürfeln

Am Samstag nach Aschermittwoch trifft man sich im Gasthaus "Salmannsweiler Hof" zum Funkenringwürfeln.


Der Funken

Am Funkensunntig (Sonntag nach Aschermittwoch) wird nach Einbruch der Dunkelheit der Funken angezündet. Bereits am Samstag beginnen die Funkenbuben (und auch ein Funkenmädchen) mit dem Bau des Funkens. Im ganzen Dorf wird brennbares Material (hauptsächlich Reisig und ausgediente Christbäume) gesammelt und am Funkenplatz aufgeschichtet. Am Sonntag wird am Funken bewirtet und es gibt u.a. Wurst, Kuchen und diverse Kalt- und Warmgetränke.


Der Narrenschopf

Die Narretei brachte es mit sich, dass immer mehr Utensilien aufbewahrt werden mußten. So wurden Narrenkutsche, diverse Häser, Drehorgel, Fasnachtsbändel und vieles mehr verstreut im ganzen Ort (vorwiegend bei Franz Schiele) untergebracht.

Bereits 1996 sprach Ernst Fuchs beim damaligen Bürgermeister Peter Allgeier vor und schilderte ihm die Notwendigkeit von Räumlichkeiten für den Narrenverein. Man hatte zu damaliger Zeit das Pumpenhäuschen im Visier.

1997 erfolgte die Zusage durch die Gemeindeverwaltung.
1998 kam der Hinweis seitens der Gemeinde, dass bei Umbaumaßnahmen ein Schlupfkeller unter der Förderschule ans Licht gekommen sei. Dieser könnte sich bei entsprechender Aushöhlung und Unterfütterung für eine Nutzung durch den Narrenverein eignen.

Gesagt, getan, mit viel Eigenleistung wurde der Narrenschopf zu einem Schmuckkästchen ausgebaut und am 11.11.2004 offiziell eingeweiht. Seitens des Bürgermeisteramts wurde uns eine kostenlose Nutzung auf Dauer schriftlich zugesagt.

Maßgeblich beteiligt waren: Ernst Fuchs, Heinz Birkenmayer, Hans Wagner, Karl Andrich und Wolfgang Beyer

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